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VU A6 -> HOMBURG |
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Schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn
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Schwerer Verkehrsunfall auf Autobahn (Klaus Schäfer, Löschbezirksführer Freiwillige Feuerwehr Kirkel-Limbach)
Am Samstagabend, 15.10.05, befuhr ein 3er BMW-Kombi die A6 von Saarbrücken nach Kaiserslautern. In einer leichten Rechtskurve kurz vor der Ausfahrt Homburg kam das Fahrzeug von der Überholspur nach rechts von der Fahrbahn ab, überschlug sich und durchtrennte eine ca. 30[cm] dicke Eiche in ca. 2[m] Höhe. Auf dem Dach liegend wurde das KFZ dann von einem anderen Baum an der Fahrerseite gestoppt. Alarmierung: Um 20:24Uhr wurden der Löschbezirk Limbach mit dem Stichwort „ VU auf A6 mit eingeklemmter Person “ von der HEZ der Berufsfeuerwehr Saarbrücken alarmiert. 3 Minuten nach der Alarmierung rückte das 1. Fahrzeug, der GW (Besatzung 1/1), aus. Aufgrund der günstigen Alarmzeit konnten alle Fahrzeuge innerhalb kürzester Zeit vollbesetzt folgen. Gemäß Alarm- und Ausrückeordnung des Löschbezirks fuhren das HLF16/25 (Besatzung 1/8) vor dem RW1 (Besatzung 1/2) und dem TLF16/25 (Besatzung 1/8) mit Verkehrssicherungsanhänger die Unfallstelle an. Nahezu zeitgleich mit dem GW erreichte der Wehrführer der Gemeinde die Unfallstelle, der bei Stichwort „VU mit Person“ mitalarmiert wird. Lage: Bei Ankunft an der Einsatzstelle zeigte sich folgendes Bild: Die Polizei, mehrere Notärzte und Rettungsfahrzeuge waren bereits vor Ort an der Einsatzstelle. Die Beifahrerin wurde gerade schwer verletzt von der Unfallstelle weggebracht. Die Erkundung brachte das folgende Bild: In dem stark deformierten Fahrzeugwrack war der Fahrer kopfüber schwerst eingeklemmt. Der Fahrer war bei Bewußtsein und stand unter Schock. Auf der Fahrerseite ragte nur der Arm des Verletzten aus dem Wrack. Ein Notarzt hatte hier schon mit der Erstversorgung begonnen. Maßnahmen: Gleich nach dem Erkunden und Rückmeldung an die HEZ wurde vom Wassertrupp des HLF der 2 fache Brandschutz mit Schnellangriff und 2 Pulverlöschern sichergestellt, der dann später vom Wassertrupp des TLF übernommen wurde. Außerdem leuchtete das HLF mit seinem Lichtmast die Unfallstelle aus. Sofort stabilisierte die Besatzung des RW1 mit den hydraulischen 120[kN] Handwinden das Fahrzeug-wrack mit dem eingeschlossenen Baumstamm und leuchtete an der Fahrerseite die Unfallstelle aus, da diese auf der Schattenseite des Unfallfahrzeuges lag. Zeitgleich stützte der A-Trupp des HLF mit einem Leiterteil ein weiteres Baumstück ab, welches herabzustürzen drohte. Parallel dazu sicherte das TLF 16/25 mit dem Verkehrssicherungsanhänger (VSA) die Einsatzstelle. Die Besatzung des TLF wurde nach Aufbau des VSA und der weiteren verkehrstechnischen Absicherung direkt zur Unterstützung von HLF und RW an die Einsatzstelle beordert. Schnell war klar, dass ein Zugang von der weniger deformierten Beifahrerseite zu dem Verletzten hin schwieriger zu bewerkstelligen sein würde als ein Zugang von der Fahrerseite aus. In Absprache mit dem Notarzt wurde deshalb der 1.Rettungsweg zu dem Verletzten von der Fahrerseite des verunfallten KFZ aus vorgenommen. Angriffs- und Schlauchtrupp des HLF begannen unverzüglich mit Schere und Spreizer eine Zugangsöffnung zu dem Verunfallten zu schaffen. Die beiden Trupps wurden später von der Besatzung des RW und einem weiteren Trupp des TLF mit hydraulischen Rettungszylindern unterstützt. Von der Beifahrerseite aus lag ein FW-Kamerad in dem KFZ, um den Verletzten zu betreuen und die Schneidarbeiten von innen zu beobachten. Priorität hatte hier zunächst an den Kopf des Verletzten zu gelangen. Die Schneid- und Spreizarbeiten an dem Fahrzeug gestalteten sich als äußerst schwierig: Zum einen dadurch, daß immer wieder gestoppt und kontrolliert werden mußte, den Verunfallten nicht noch zusätzlich zu verletzen. Nur durch Tasten konnte die exakte Lage des Fahrers festgestellt werden. Zum anderen dadurch, daß infolge der starken Deformationen wenige Kraftangriffspunkte für die Rettungsgeräte vorhanden waren. Immer wieder mußten die Schneidarbeiten unterbrochen werden,um mit den hydraulischen Rettungszylindern die Öffnung am Fahrzeug zu vergrößern. Nachdem die Rettungsöffnung groß genug war, um zumindest den Kopf und einen Teil des Oberkörpers des Verunfallten zu befreien, konnte der Notarzt intubieren. Danach wurde sofort mit Unterstützung der 2. Schere des RW1 begonnen, den Fußraum des Fahrzeuges zu öffnen, um sich ein Bild über die Lage der Einklemmung im Bein- und Fußbereich machen zu können und um die Füße und Beine zu befreien. Parallel dazu wurde von der Beifahrerseite aus von dem Angriffstrupp des TLF mit dem Pedalschneider und Elektrofuchsschwanz das Lenkrad abgetrennt . Zeitweise waren beide Scheren und Spreizer sowie 3 Rettungszylinder im Einsatz. Nach ca. 1,5 [h] konnte der Verunfallte letztendlich befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden. Während der Erkundung wurde auf dem Rücksitz ein Kindersitz gesichtet, weshalb zunächst davon ausgegangen werden mußte, daß noch zumindest ein Kind im Fahrzeug war. Durch die Polizei konnte glücklicherweise schnell in Erfahrung gebracht werden, daß dem nicht so war. Aufgrund der sehr starken Deformationen war ein unmittelbarer Zugang zur Batterie des KFZ zunächst nicht möglich, weshalb der Brandschutz neben der Menschenrettung ein weiterer Einsatzschwerpunkt war. Gefahr für die Einsatzkräfte infolge nichtausgelöster Airbags bestand nicht, da infolge des schweren Aufpralls alle Airbags im KFZ ausgelöst hatten. Während der Rettungsarbeiten und der nachfolgenden Spurensicherung der Unfallforschung mußten beide Fahrspuren der A6 zeitweise vollständig gesperrt werden. Einsatzkräfte und Fahrzeuge Wehrführer: ELW (1/1) Löschbezirk Limbach: GW (1/1), HLF16/25 (1/8), RW1 (1/2), TLF16/25 (1/8) DRK Homburg: NEF, RTW ASB Neunkirchen: NEF, RTW DRK Neunkirchen: NEF, RTW Polizeiinspektion Homburg
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