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13.03.2012 |
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Verkehrsunfall
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Zu einem schweren Verkehrsunfall wurde die Limbacher Feuerwehr am Abend des 13. März in de Straße "Auf dem Höfchen" alamiert. Vor Ort war, vermutlich durch eine kollision mit einem anderen PKW, ein Autofahrer von der Straße abgekommen und gegen eine Hauswand geprallt.
Der stark eingeklemmte Fahrer wurde durch den Rettungsdienst versorgt und unter Zuhilfenahme von zwei hydraulischen Rettnungssätzen sowie hydraulischer Rettungszylinder durch die Feuerwehr aus seinem Fahrzeug gerettet.
Die Straße "Auf dem Höfchen" blieb während der gesamten Rettungsmaßnahmen und der anschließenden Unfallaufhahme durch die Polizei und einen hinzugezogenen Gutachter voll gesperrt, gegen 21:30 Uhr konnten die letzten Feuerwehrkräfte die Einsatzstelle verlassen.
Bei diesem Einsatz hat sich die gute Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst einmal mehr bewährt, nur durch das gute Zusammenspiel der Rettungskräfte, konnte der Fahrer schnell aus seinem Fahrzeug befreit werden.
Im Einsatz waren:
Feuerwehr: Wehrführer Löschbezirk Limbach
Rettungsdienst: Rettungswache Homburg: NEF, RTW Rettungswache Neunkirchen: RTW
Polizei: PI Homburg & Bexbach mit mind. 3 Streifenwagen Unfallgutachter
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Kirkler Nachrichten vom 30.03.2012
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Kurze Einsatznachlese: Schwierige Rettung bei VU PKW - Am Dienstagabend, 13.03., um 18.28 Uhr alarmierte die HEZ Saarbrücken den Löschbezirk Limbach sowie den Wehrführer der Feuerwehr Kirkel mit dem Alarmstichwort „VU mit Person, PKW gegen Hauswand, Fahrzeug qualmt!“. Um 18.33 Uhr trafen der Wehrführer im Kommandowagen, das LHF16/25 und der ELW nahezu zeitgleich an der Unfallstelle ein. Direkt im Minutenabstand folgten der RW sowie das 2. TLF des Löschbezirks. Folgende Lage wurde beim Eintreffen vorgefunden: Ein PKW war im Ortsbereich frontal gegen eine Hausmauer geprallt. Infolge der massiven Wand (im Eckbereich des Hauses) musste die komplette kinetische Energie vom Unfallfahrzeug aufgenommen werden, welches sich dementsprechend verformt hatte. Alle Frontairbags im Fahrzeug hatten ausgelöst. Die Fahrertür war bereits geöffnet, Rettungsdienst sowie Polizei vor Ort, die Erstversorgung des Unfallfahrers durch den Rettungsdienst in Arbeit, die Straße bereits durch Polizei voll gesperrt. Am Fahrzeug war geringe Rauchentwicklung zu sehen. Der Fahrer schien auf den ersten Blick nur leicht eingeklemmt: Der Knie-Oberschenkelbereich war im Kontakt mit dem schwer verformtem Armaturenbrett und unter diesem. Sofort wurde 2-facher Brandschutz vorgenommen. Nach kurzer gemeinsamer Erkundung durch Wehrführer, Zugführer des ELW, Gruppenführer des LHF und Absprache mit dem Rettungsdienst wurde eine Geräteablage (hydraulische Schere und Spreizer, hydraulische Rettungszylinder, Stab-Fast, Unterbaumaterial, Glassäge, Federkörner etc.) aufgebaut. Unterstützend tätig waren hierbei die Mannschaften des RW sowie des TLF. Ein FWangehöriger wurde sofort zu dem Verletzten ins Unfallfahrzeug beordert und betreute diesen während des gesamten Rettungsvorgangs von der Rücksitzbank aus. Parallel dazu musste mit Decken die Unfallstelle gegen Schaulustige abgeschirmt werden. Die Vorgehensweise für die Personenrettung wurde mit dem Leiter des Rettungsdienstes abgesprochen. Dazu sollte vorab der Fahrersitz abgeklappt sowie nach hinten verschoben werden. Schon hierbei zeigte sich, dass infolge der Verklemmung des Kniebereiches mit dem Armaturenbrett dies nicht ohne Weiteres zu bewerkstelligen war. Deshalb wurden zunächst die Türen und das Dach komplett mit hydraulischer Schere und Spreizer entfernt. Zuvor wurde das Fahrzeug mit dem Spreizer leicht angehoben und per 4-Punkt-Unterbauung gesichert. Die B-Säulen wurden in der Mitte geschnitten, um noch Widerlager für die Hydraulikzylinder zum Vordrücken des Wagenvorbaus zu haben. Danach wurde mit einem hydraulischen Rettungszylinder, abgestützt an B-Säule unten und Angriffspunkt an der A-Säule am oberen Längsträger des Armaturenbretts, das Standardverfahren“ versucht, den gesamten Vorbau des Fahrzeuges nach vorne und von dem Verunfallten weg zu drücken. Zuvor wurden im Bodenbereich des Fahrzeuges Entlastungskerben mit der Rettungsschere direkt hinter den beiden A-Säulen als Drehgelenke eingeschnitten. Obwohl in einem ca. 30°-Winkel der Vorbau behutsam nach oben vorne gedrückt wurde, verzog sich die Stütztraverse des Lenkrades infolge der massiven Wagendeformationen so, dass die Stütztraverse nach unten in Richtung auf die eingeklemmten Oberschenkel des Verletzten zu drücken drohte, also entgegengesetzt der Kraftrichtung des Hydraulikzylinders. Dieses Standardverfahren schied deshalb zur Befreiung des Verletzten aus. Der hydraulische Zylinder verblieb in seiner Position um zu verhindern, dass der Vorbau bei der nachfolgenden Aktion zurückfedern konnte. Nachdem die Verkleidung des Armaturenbretts vollkommen entfernt und die Stütztraverse freigelegt worden war, wurde ein kürzerer, 2. Hydraulikzylinder zwischen den Beinen des Verunfallten positioniert, mit Abstützpunkt auf dem Fahrzeugboden und untergelegter Druckverteilungsplatte sowie Angriffspunkt an der Unterseite der Stütztraverse des Lenkrades. Erst durch diese Maßnahme gelang es, den Verunfallten durch vorsichtiges Drücken mit diesem 2. Hydraulikzylinder zu befreien. Mehrere Einsatzkräfte beobachteten verschiedenste Bereiche des Fahrzeugwracks und gaben ständig Rückmeldung über die Reaktionen der Druckkräfte der hydraulischen Zylinder auf die verformte Fahrzeugstruktur. Nachdem die Einklemmung der Beine beseitigt war, konnte der Verunfallte mit einem Spineboard über die abgeklappte Rückenlehne nach hinten aus dem Fahrzeug gezogen werden. Nach ca. 1 Stunde - mit Unterbrechungen wegen Versorgung des Patienten durch den Rettungsdienst - konnte die Meldung „Person“ befreit und an Rettungsdienst übergeben!“ an die HEZ abgesetzt werden. Parallel zu dem Befreiungsvorgang wurde vorsorglich unser 2. hydraulischerRettungssatz sowie weiteres Rettungsgerät in Bereitschaft gestellt sowie die Unfallstelle wegen der mittlerweile hereingebrochenen Dunkelheit ausgeleuchtet. Von dem 2. Rettungssatz kam das Hydraulikaggregat für den 2. Zylinder direkt zum Einsatz.. Das Bemerkenswerte bei dieser Rettung aus dem verunfallten PKW war die komplexe und nicht vorhersehbare Reaktion der stark deformierten Fahrzeugstruktur auf die hydraulischen Kräfte der Rettungszylinder. Aus diesem Grund ist eine dauernde Überwachung des kompletten Unfallfahrzeuges während der Rettungsarbeiten und ein genaues Beobachten der Reaktionen der Fahrzeugstruktur auf die eingebrachten Kräfte unerlässlich. Dennoch bestätigen die Erfahrungen im Löschbezirk die gelehrte und allgemein bekannte Praxis, wonach zuerst die Standardvorgehensweise bei der Personenrettung aus verunfallten PKW eingesetzt werden sollte, bevor kompliziertere und aufwändigere Verfahren zum Einsatz kommen. Die Löschbezirksführung
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Bilder
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weitere Bilder: KFV Saarpfalz
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